Chronik des BSV

Der Bünder SV (vollständiger Name: Bünder Sportverein 08/09 e.V.) ist ein Fußballverein aus Bünde im Kreis Herford. Die erste Fußballmannschaft spielt seit dem Abstieg im Jahre 2012 in der Kreisliga A. Zwischen 1978 und 1981 gehörte er der damals drittklassigen Oberliga Westfalen an. Dreimal nahmen die Bünder am DFB-Pokal teil.

Der heutige Bünder SV geht auf dem am 30. Oktober 1908 gegründeten Bünder FC 08 zurück, der seinen Namen im Jahre 1914 in FK Preußen Bünde änderte. Der Erste Weltkrieg führte im Jahre 1917 zur Auflösung des Vereins. Im Jahre 1919 wurde der VfB Bünde gegründet, der drei Jahre später mit dem FC Olympia Ennigloh zum VfB Olympia Bünde-Ennigloh fusionierte. 1945 fusionierte der VfB Olympia mit dem TuS Eintracht Bünde-Südlengern und dem Schwimmverein Elsemühle zur Sportgemeinschaft Bünde-Südlengern. Die Fusion hielt jedoch nur bis zum Jahre 1951, als sich der Verein in die SG Bünde 08 und den TuS Eintracht Bünde aufspaltete.

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Die Stammvereine

 

Der Bünder SV 08/09 entstand schließlich im Jahre 1973 durch eine Fusion der SG Bünde 08 und des SV Ennigloh 09. Der SV Ennigloh entstand im Jahre 1934 durch die Fusion des und dem TV Bahnhof Bünde und der Freien Turn- und Sportvereinigung Ennigloh. Letztere entstand im Jahre 1922 durch die Fusion des Arbeiter Turnvereins Ennigloh und Eintracht Bünde-Blanken.

Der SV Ennigloh erreichte in der Saison 1952/53 erstmals die Landesliga, die damals noch die höchste westfälische Amateurliga war. Nach dem sofortigen Wiederabstieg konnten sich die Ennigloher in der Landesliga etablieren. In der Saison 1967/68 wurde die Mannschaft Vizemeister mit einem Punkt Rückstand auf den SV Brackwede. Vier Jahre später wurde der Aufstieg erneut verpasst. Als Dritter hatte der SV Ennigloh einen Punkt Rückstand auf die TSG Harsewinkel. Die SG Bünde 08 spielte in der Saison 1954/55 in der Landesliga, musste allerdings als Tabellenletzter gleich wieder absteigen.

 

Die erfolgreichen Jahre

(1973 bis 1986)

Gleich in der ersten Spielzeit nach der Fusion schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die Verbandsliga, damals die dritthöchste Spielklasse. Nachdem der Bünder SV in der ersten Saison als Tabellenfünfzehnter den Klassenerhalt erreicht hatte, belegte er in den Folgejahren Plätze im vorderen Tabellendrittel. Zum Kreisderby gegen den SC Herford kamen 6.000 Zuschauer ins Erich-Martens-Stadion. In der Saison 1975/76 nahm der Bünder SV erstmals am DFB-Pokal teil. Nachdem in der ersten Hauptrunde der VfR Pforzheim im Wiederholungsspiel mit 2:1 (erstes Spiel endete 2:2 n. V.) besiegt wurde, hieß der nächste Gegner FC Bayern München. Dieses Spiel ging vor 20.000 Zuschauern im Herforder Jahnstadion mit 0:3 verloren. Ausschnitte der Partie wurden am Abend im aktuellen Sportstudio des ZDF gezeigt, während der spätere ARD-Sportschau-Moderator Heribert Faßbender die Partie live im Radio kommentierte.

1978 qualifizierten sich die Bünder als Fünfter für die neu geschaffene Oberliga Westfalen. In der Saison 1978/79 traf der Verein in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals auf den VfL Bochum und verlor in Bochum mit 0:4. Mit dem neunten Platz in der Oberligasaison 1978/79 erreichte der Verein seinen sportlichen Zenit. In der Folgezeit geriet der Verein in finanzielle Schwierigkeiten. Ausbleibende Sponsorengelder und rückläufige Zuschauerzahlen führten dazu, dass der Verein sparen musste. Nach einem zwölften Platz in der Saison 1979/80 mussten die Bünder ein Jahr später als Tabellenletzter in die Verbandsliga absteigen. Negativer Höhepunkt war eine 0:9-Niederlage beim VfL Gevelsberg. In der gleichen Saison gab es die letzte Teilnahme am DFB-Pokal, die zugleich die erfolgreichste war. In der ersten Hauptrunde setzte sich der Bünder SV gegen Südwest Ludwigshafen mit 2:0 durch. In der zweiten Hauptrunde traf er auf die SpVg Frechen 20 und gewann mit 3:1. In der dritten Hauptrunde unterlag der Bünder SV gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:7. Das Spiel fand vor 12.000 Zuschauern im Herforder Jahnstadion statt.

In den ersten Jahren nach dem Abstieg aus der Oberliga kämpften die Bünder auch in der Verbandsliga gegen den Abstieg. Lediglich in der Saison 1985/86 kam die Rückkehr in die Oberliga in greifbare Nähe. Mit vier Punkten Rückstand auf den SC Verl wurden die Bünder Vizemeister ihrer Verbandsligastaffel. In einem vorsorglich angesetzten Entscheidungsspiel gegen den Vizemeister der anderen Verbandsligastaffel SV Langendreer 04 konnte sich der BSV mit 2:0 in Emsdetten durchsetzen. Das Ergebnis war jedoch wertlos, da der Oberligameister ASC Schöppingen nicht in die 2. Bundesliga aufstieg und somit kein weiterer Platz in der Oberliga Westfalen frei wurde

 

Sportliche Talfahrt und kurzes Zwischenhoch (1986 bis 2007)

 

Erneute finanzielle Schwierigkeiten führten dazu, dass der Bünder SV 1988 in die Landesliga absteigen musste. Als Landesligameister mit vier Punkten Vorsprung auf die SpVgg Fichte Bielefeld gelang der sofortige Wiederaufstieg. In der Aufstiegssaison 1989/90 belegten die Bünder noch einmal den vierten Platz, konnten aber in den folgenden Spielzeiten nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen. Die Saison 1991/92 beendete der BSV punktgleich mit Teutonia Lippstadt, wies aber eine bessere Tordifferenz auf. Nach einer Entscheidung des Verbandes am Grünen Tisch mussten jedoch die Bünder und nicht die Lippstädter in die Landesliga absteigen.

Drei Jahre später folgte der Abstieg in die Bezirksliga. Durch die Initiative des damaligen Vereinsvorsitzenden Thorsten Mailänder sollte ein Bünder Großverein entstehen, an dem sich alle Bünder Fußballvereine beteiligen sollten. Die Pläne scheiterten jedoch am Veto aller beteiligten Vereine. In der Bezirksliga kam der Verein über Mittelmaß nicht hinaus und geriet 2001 als Zwölfter in Abstiegsgefahr. Erst im Jahre 2003 ging es wieder nach oben. Mit 15 Punkten Vorsprung auf den Türkischen Verein Herford wurden die Bünder Bezirksligameister und kehrten in die Landesliga zurück.

Gleich in der Aufstiegssaison spielte der BSV um den Aufstieg in die Verbandsliga und wurde schließlich mit drei Punkten Rückstand auf den TuS Dornberg Vizemeister. In den folgenden Jahren rutschten die Bünder ins Mittelfeld zurück, konnten aber den Angriff des ambitionierten Stadtteilclubs Grün-Weiß Bustedt abwehren. Im Jahre 2007 ging es für die Bünder schließlich als Tabellenvorletzter zurück in die Bezirksliga.

 

Gegenwart (seit 2007)

Zwei Jahre später wurde die Mannschaft noch einmal Vierter und wurde ab 2011 vom Nachbarverein SV Rödinghausen überrundet, der als Aufsteiger gleich in die Landesliga durchmarschierte und später die Regionalliga West erreichte. Für den Bünder SV ging es im Jahre 2012 in die Kreisliga, nachdem die Mannschaft am letzten Spieltag zu Hause mit 3:5 gegen die zweite Mannschaft des FC Bad Oeynhausen verlor. Seitdem tritt der Verein in der Herforder Kreisliga A an, wo die Bünder 2013 und 2022 Dritter und 2015 sowie 2016 jeweils Vierter wurden.

 

Unser Nationalspieler: David Odonkor

Am Mittwoch, den 28. Mai 2008 um 12 Uhr herrschte großer Jubel in Bünde, denn Bundestrainer Joachim Löw verkündete das endgültige Aufgebot für die EM. Mit dabei ist ein Spieler, der seine fußballerischen Übungseinheiten zwischen 1995 und 1998 beim Bünder SV absolvierte, bevor er 1998 zu Borussia Dortmund wechselte und seit 2006 in  Diensten des spanischen Erstligisten Real Betis Sevilla steht. Sein erstes A- Länderspiel bestritt David Odonkor am 30. Mai 2006 im Testspiel zur Vorbereitung auf die WM gegen Japan, sein erstes Länderspieltor erzielte er am 12. September 2007 im Spiel gegen Rumänien. Und dann bei der WM gab er die wichtige Vorlage im Spiel gegen Polen und wirbelte anschließend die argentinischen Verteidiger durcheinander.